XXL-Turm in NRW gesprengt – Kesselhaus sackt in sich zusammen
In NRW wird ein rund 140 Meter hohes Gebäude dem Erdboden gleichgemacht. Besucher können zuschauen. Die Uhrzeit der Sprengung steht bereits fest.
Update, Sonntag (6. April), 11.37 Uhr: Das Kesselhaus ist Geschichte. Wie die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) am Sonntagvormittag berichtete, fiel das Kesselhaus um 11.02 Uhr in sich zusammen.
XXL-Turm in NRW gesprengt – Kesselhaus sackt in sich zusammen
Erstmeldung, Donnerstag (3. April), 17.43 Uhr: Am Sonntag (6. April) wird in Ibbenbüren im Münsterland ein bedeutender Schritt in der Energiewende getan. Im Rahmen eines kontrollierten Rückbauverfahrens werden das Kesselhaus und der Luftvorwärmer des ehemaligen Steinkohlekraftwerks gesprengt, und der Kühlturm fällt zu Boden. Die spektakuläre Aktion findet im Beisein von NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) statt, wie die Hagedorn Unternehmensgruppe mitteilte.
XXL-Turm wird am Wochenende in NRW gesprengt – Bürger können zuschauen
Erst folgt der große Knall, dann sackt das rund 140 Meter hohe Gebäude wie ein Kartenhaus in sich zusammen und hinterlässt lediglich Schutt und Asche. Schaulustige können das Spektakel um die Sprengung des XXL-Turms in NRW aus sicherer Entfernung beobachten.
Die Stadt Ibbenbüren und das für den Abriss zuständige Unternehmen Hagedorn haben die für den Tag geplanten Sicherheitsmaßnahmen bekanntgegeben. Der für die Sprengung notwendige Sicherheitsbereich, ähnlich zur A45-Brücke Ende März, umfasst sowohl private Haushalte als auch eine zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE).
Sprengung in Ibbenbüren terminiert: Um 11 Uhr soll das Kesselhaus fallen
Insgesamt sind etwa 130 Anwohnende sowie rund 700 Bewohner der ZUE von der temporären Evakuierung betroffen. Alle Personen müssen diesen Bereich bis spätestens 8 Uhr morgens verlassen. Das 120 Meter hohe Kesselhaus soll gegen 11 Uhr gesprengt werden, etwa eine Stunde später folgt der rund 140 Meter hohe Kühlturm.
Die Hagedorn Unternehmensgruppe ist Eigentümer des früheren Kraftwerksgeländes im Kreis Steinfurt nahe der niedersächsischen Grenze – seit 2023. Das Unternehmen arbeitet daran, die Fläche bis zum Sommer 2026 baureif an den Übertragungsnetzbetreiber Amprion zu übergeben.
Sprengung in Ibbenbüren: Kraftwerk soll Windstrom aus der Nordsee weichen
Der Abriss der alten Strukturen schafft Platz für eine sogenannte Konverterstation, die künftig Windstrom aus der Nordsee für das Stromnetz umwandeln soll. Die geplante Konverterstation ist ein zentraler Bestandteil des Offshore-Netzanbindungsprojekts BalWin 2, dessen Gesamtkosten auf rund 4 Milliarden Euro geschätzt werden. Die Inbetriebnahme des Projekts ist für 2031 geplant.
So funktioniert das Großprojekt:
Wechselstrom aus einem Nordsee-Windpark wird zunächst auf einer Konverterplattform in Gleichstrom umgewandelt. Dieser wird dann über See- und Erdkabel nach Ibbenbüren ins Tecklenburger Land transportiert und dort wieder in Wechselstrom zurückgewandelt. Über die Umspannanlage Westerkappeln gelangt der Strom schließlich in das Übertragungsnetz und damit zu den Verbrauchern.
Die Stadt Ibbenbüren machte auf ihrer Homepage klar, dass keine Tickets für die Sprengung erhältlich sind. Ausdrücklich bittet die Stadtverwaltung davon abzusehen, nach möglichen Aussichtspunkten zu fragen. Die Stadt wird betroffene Anwohner sowie Interessierte über den Ablauf, die Sicherheitsmaßnahmen und notwendige Vorbereitungen informieren.