Verschwinde und komm nie wieder – Thomas Gottschalk gibt TV-Aus bekannt

Thomas Gottschalk und RUHR24-Redakteur Kim von Harling
Thomas Gottschalk zieht sich zurück – und das ist gut so. © dts Nachrichtenagentur/Imago, Kim von Harling, Collage: RUHR24

Seine letzten Auftritte sorgten für Kopfschütteln: Thomas Gottschalk. Jetzt verschwindet er endlich von der Bildfläche. Ein Kommentar.

Dortmund – Thomas Gottschalk hat endlich seinen Rücktritt vom Fernsehen verkündet. Doch statt selbstkritisch Bilanz zu ziehen, schiebt er sein Alter vor. „Das ist für einen Moderator der Punkt, wo man sagen muss, man nimmt sich selber raus“, erklärte er in der RTL-Show „Denn sie wissen nicht, was passiert“. Für mich klingt das nach Ausrede – denn die wahren Gründe liegen tiefer.

Verschwinde und komm nie wieder – Thomas Gottschalk gibt TV-Aus bekannt

Gottschalks Abschied ist kein Zeichen von Größe, sondern von Trotz. Immer wieder klagte er über angeblich eingeschränkte Meinungsfreiheit: „Ich kann in der Sendung nicht mehr sagen, was ich zu Hause sage, und der Sender hat Angst vor Shitstorms.“

Statt sich der gesellschaftlichen Entwicklung zu stellen, verweigert er sich ihr – und macht sich selbst zum Opfer. Das ist nicht mutig, sondern bequem.

Thomas Gottschalk verweigert sich dem zeitlichen Wandel

Seine kokettierenden Bemerkungen über gesellschaftlichen Wandel sprechen Bände. Bei einer Lesung in München sagte er: „Ich versteh’ nur manche Dinge nicht.“ Das klingt nicht nach Neugier, sondern nach Ablehnung. Statt zu reflektieren, warum bestimmte Sprüche heute nicht mehr gehen, kokettiert Gottschalk mit seiner Unfähigkeit, sich anzupassen. Damit hat er sich selbst ins Abseits gestellt.

Gottschalks jüngste Auftritte waren von Momenten des peinlichen Wegschauens geprägt. Seine Sprüche über Frauen („Ich habe Frauen im TV rein dienstlich angefasst“) oder sein Lamentieren über „Empörungskultur“ zeigen: Hier hält sich jemand für das letzte Opfer der Moderne, statt Verantwortung zu übernehmen.

Wer so denkt, hätte schon vor langer Zeit Platz machen müssen – aber nicht aus Altersgründen, sondern weil er den Anschluss verloren hat.

Gottschalks Rückzug ist überfällig, aber er zieht die falschen Lehren. Nicht das Alter ist das Problem, sondern seine Haltung. Wer sich der gesellschaftlichen Entwicklung verweigert, hat im modernen Fernsehen nichts mehr verloren. Die Chance, sein Gesicht zu wahren, hat er schon längst verspielt. Was bleibt, ist ein extrem übler Nachgeschmack.

Dieser Kommentar entspricht der Meinung des Autors und muss nicht unbedingt die Ansicht der gesamten Redaktion widerspiegeln.

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