Rundfunkbeitrag-Befreiung: 2,4 Millionen Bürger zahlen nicht mehr

Nahaufnahme von einem Rundfunkbeitrag-Briefbogen mit ARD- und ZDF-Logo, einem Überweisungsträger und Geldmünzen
Änderung beim Rundfunkbeitrag – Millionen Beitragspflichtige müssen sich umstellen. (Symbolfoto) © Udo Herrmann/Imago

Erstmals seit Jahren steigt die Zahl der Rundfunkbeitrag-Befreiungen wieder an. Bürgergeld und Grundsicherung im Alter sind die Hauptgründe.

Köln – Der Beitragsservice hat den Jahresbericht zum Rundfunkbeitrag 2024 vorgestellt. Besonders auffällig: Die Zahl der Menschen, die vom Rundfunkbeitrag befreit sind, steigt wieder. Ende 2024 zahlten 2,4 Millionen Personen keinen Rundfunkbeitrag – das sind 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Seit 2018 war die Zahl der Befreiungen erstmals wieder gestiegen.

Rundfunkbeitrag-Befreiung: 2,4 Millionen Bürger zahlen nicht mehr

Der Anstieg geht hauptsächlich auf mehr Befreiungen wegen Grundsicherung im Alter zurück. Diese stiegen um 3,4 Prozent. Auch Befreiungen wegen Bürgergeld und Sozialgeld legten um 0,3 Prozent zu (mehr ARD-News bei RUHR24 lesen).

Bürgergeld bleibt der wichtigste Grund für eine Befreiung vom Rundfunkbeitrag. Rund zwei Drittel aller Befreiungen gehen darauf zurück – das sind 62,5 Prozent. 1.525.900 Menschen, die Bürgergeld erhalten, zahlen deshalb keinen Rundfunkbeitrag.

Grundsicherung befreit von Rundfunkgebühren – fast 700.000 Menschen betroffen

Die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung ist der zweitwichtigste Befreiungsgrund. 689.961 Menschen fallen in diese Kategorie – das entspricht 28,3 Prozent aller Befreiungen. Die wirtschaftliche Lage vieler Haushalte zeigt sich hier deutlich.

Ausbildungsförderung nach BAföG führt bei 98.411 Menschen zur Befreiung – das sind 4,03 Prozent. Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt machen mit 64.199 Personen 2,63 Prozent der Befreiten aus.

3.021 Härtefälle in Deutschland sind von Rundfunkgebühren befreit

32.950 Menschen erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und sind deshalb befreit. Das entspricht 1,35 Prozent aller Befreiungen. Kleinere Gruppen wie Empfänger von Berufsausbildungsbeihilfe (6.421 Personen) oder taubblinde Menschen (1.163 Personen) ergänzen die Statistik.

Härtefälle machen mit 3.021 Personen 0,12 Prozent der Befreiungen aus. Die Gesamtzahl zeigt: Soziale Gründe dominieren bei den Rundfunkbeitrag-Befreiungen klar.

Nur noch 8,74 Milliarden Euro: Einnahmen aus Rundfunkgebühren sind gesunken

Die Erträge aus dem Rundfunkbeitrag, zu dem es aktuell eine Änderung gibt, sanken 2024 auf 8,74 Milliarden Euro – ein Minus von 3,14 Prozent. Grund war das Ende des bundesweiten Meldedatenabgleichs. Trotzdem blieb die Zahl der angemeldeten Wohnungen mit 40,5 Millionen nahezu konstant.

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