Geht „Nord Nord Mord“ im ZDF weiter? Oliver Wnuk enthüllt Zukunft im Interview
„Nord Nord Mord“ ist mit „Sievers und der tiefe Schlaf“ zurück. Oliver Wnuk hat im Interview mit RUHR24 über den neuen Film gesprochen.
Sylt – Im neuen „Nord Nord Mord“-Film „Sievers und der tiefe Schlaf“ will der gleichnamige Ermittler, gespielt von Peter Brix, in den Urlaub fahren. Um seine Flugangst zu besiegen, entscheidet er sich für eine Hypnose bei Josefa Petersen. Am Ende der Sitzung ist sie tot – und Sievers hat keinerlei Erinnerungen an die Geschehnisse.
Im Verlauf der Ermittlungen, an denen auch Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk) beteiligt ist, muss dieser seine Hypnose-Künste anwenden und Sievers hypnotisieren, um den Fall zu lösen. RUHR24 hat mit Oliver Wnuk über den neuen Fall, Hypnose, „Let‘s Dance“ und seinen 50. Geburtstag im kommenden Jahr gesprochen.
Oliver Wnuk wird im Januar 2026 50 Jahre alt: „Es ist schon ein Thema für mich“
RUHR24: Sie sind vor ein paar Wochen 49 geworden – alles Gute nachträglich!
Oliver Wnuk: Danke schön.
RUHR24: Ist die 50 für Sie ein großes Thema? Sind Sie aufgeregt?
Oliver Wnuk: Es ist schon ein Thema für mich. Deshalb setze ich mich schon damit auseinander – ob jetzt literarisch oder im Freundeskreis. Es ist ein Aufhänger, das Leben noch einmal Revue passieren zu lassen und Fragen zu stellen: Wo stehe ich? Welche Ziele habe ich noch? Kurt Felix, der früher „Verstehen Sie Spaß?“ moderierte, hat mal gesagt: 25 Jahre lernen, 25 Jahre arbeiten, 25 Jahre genießen. Das finde ich gar nicht so schlecht.
RUHR24: Dann beginnt nächstes Jahr also die Genießerphase?
Oliver Wnuk: Hätte man eigentlich schon früher mal machen können. Aber mit 50 hat man bestenfalls gewisse Dinge abgehakt: Karriere- und Familienplanung – vieles ist entschieden. Und dann überlegt man sich, wenn man sich nicht wiederholen will, was man mit der restlichen Energie anfängt, die einem noch bleibt.
Oliver Wnuk und „Nord Nord Mord“ im Überblick:
Geboren: 28. Januar 1976 in Konstanz
Rolle: Hinnerk Feldmann (seit 2010 bei „Nord Nord Mord“)
Bekannt aus: „Stromberg“, „K3 – Kripo Hamburg“
Neue Folge: „Sievers und der tiefe Schlaf“, 12. Mai 2025, 20.15 Uhr (ZDF)
Drehort: Sylt – für Wnuk „eine zweite Heimat“
Geht „Nord Nord Mord“ im ZDF weiter? Oliver Wnuk enthüllt Zukunft im Interview
RUHR24: „Nord Nord Mord“ geht jetzt ins 16. Jahr. Wie viel Freude macht es Ihnen noch, in Ihre Rolle zu schlüpfen?
Oliver Wnuk: Ich muss da gar nicht groß hereinschlüpfen. Aber ich liebe es, auf Sylt zu sein. Ich habe Freude daran, dass so viele Zuschauer es mögen. Ich habe Freude daran, mit Julia Brendler zu spielen, natürlich auch mit Brix. Besonders aber mit Julia, weil unsere Figuren eben diese Auseinandersetzung und diese Liebe füreinander haben. Solange das alles stimmt, habe ich nichts dagegen, wenn es noch ein paar Jahre weitergeht.
RUHR24: Es sind noch einige Filme geplant. Ist ein Ende in Sicht?
Oliver Wnuk: Wir drehen gerade den 30. Film und ich glaube, man hat uns noch ein paar Jahre am Haken. Gerade jetzt in dieser Zeit ist es wichtig, den Leuten etwas Vertrautes zu bieten, durch das sie sich unterhalten fühlen. Rechnet man die Mediathek dazu, hatten wir beim letzten Mal über zehn Millionen Zuschauer. Daran lässt sich das Interesse und die Freude an diesem Format ablesen. Jetzt damit aufzuhören, wäre nicht richtig.
RUHR24: Spüren Sie eine Verantwortung gegenüber den Zuschauern?
Oliver Wnuk: Ich fühle keine Verantwortung für unsere Zuschauer. Ich fühle mich für andere Dinge in meinem Leben verantwortlich. Aber Verantwortung für die Wahl an der Fernbedienung? Nein.
„Vielleicht in ein paar Jahren“: Oliver Wnuk will bei „Let‘s Dance“ mitmachen
RUHR24: Im neuen Film geht es um Hypnose. Haben Sie sich speziell darauf vorbereitet?
Oliver Wnuk: Nein, Feldmann hat nichts gelernt, was er da macht. Er kriegt ein Thema vorgesetzt, googelt sich etwas zusammen und tut so, als hätte er das studiert. Ihm geht es mehr um Schein als Sein, um Wirkung, um gesehen und ernst genommen werden. Er hat ein gefährliches Halbwissen. Es geht ihm darum, dass die Leute sagen: Du bist genug.
RUHR24: Haben Sie für Feldmann irgendetwas gelernt?
Oliver Wnuk: Tango habe ich für ihn gelernt. Ich habe den ganzen letzten Sommer damit verbracht. Bei unserem letzten Film drehten wir einen Tango-Wettbewerb vor mehreren Hundert Zuschauern. Da wollte ich mich nicht blamieren. Julia ist eine gute Tango-Tänzerin und da musste ich mich durch das Tanzstudio schwitzen.
RUHR24: Macht Ihnen das Tanzen Spaß?
Oliver Wnuk: Ja, ich finde das sehr schön. Es ist etwas sehr Inniges und eine tolle Form der Kommunikation – sehr intensiv.
RUHR24: Könnten Sie sich vorstellen, bei „Let’s Dance“ mitzumachen?
Oliver Wnuk: Tatsächlich, ehrlich gesagt. Unter den ganzen trashigeren Unterhaltungsformaten ist das etwas, das mich total interessieren würde. Nicht nur mich, sondern viele Kolleginnen und Kollegen, von denen man es nicht denken würde. Es ist zeitlich aber fast unmöglich.
RUHR24: Gab es schon eine Anfrage?
Oliver Wnuk: Interesse gab es, ja. Vielleicht in ein paar Jahren.
„Es kann auch alles schnell vorbei sein“ – Oliver Wnuk weiß „Nord Nord Mord“-Drehs zu schätzen
RUHR24: Zurück zu „Nord Nord Mord“ und dem Thema Hypnose: Gibt es etwas, was Ihre Rolle Feldmann gerne damit verarbeiten würde?
Oliver Wnuk: Er tut ja immer so, als hätte er keine Selbstzweifel. Ich glaube schon, dass er im Innersten ein unsicheres Kerlchen ist und an seinem Selbstwert und seinen Minderwertigkeitskomplexen arbeiten müsste.
RUHR24: Und Sie persönlich?
Oliver Wnuk: Da gibt es bestimmt viele Themen, die ich optimieren könnte. Ich habe einen ganzen Abend darüber geschrieben: Mein Bühnen-Programm „Wnuk denkt laut und liest was vor“. Ich bin damit deutschlandweit unterwegs. Das besteht aus meinen Kolumnen, die ich für mehrere Zeitungen schreibe. Sehr autobiografisch. Es geht unter anderem um Single-Sein, Sinn und Unsinn der Liebe, Leichtigkeit, Plan B, Erziehung und viele andere Themen, die mich gerade beschäftigen. Es gibt einen ganzen Blumenstrauß an Themen, an die man mit Hypnose rangehen könnte (lacht). Aber ich glaube, Veränderungen müssen von innen kommen.
RUHR24: Erinnern Sie sich an ein lustiges Erlebnis vom Dreh?
Oliver Wnuk: Es gibt so viele Momente, dass ich sie bei „Nord Nord Mord“ gar nicht mehr auseinanderhalten kann. Aber Sylt ist für mich wie eine zweite Heimat. Man kennt sich total gut aus auf der Insel. Ich wohne seit Jahren in denselben Ferienhäusern, das Team ist wie eine Familie, man kennt alle Kneipen und gehört zum Inventar.
RUHR24: Ihre Rolle in „Nord Nord Mord“ ist also zu mehr als nur Arbeit geworden?
Oliver Wnuk: Die Dreharbeiten sind mehr als nur ein Job – es ist Lebenszeit und da steckt mittlerweile viel Lebensgeschichte drin. Viel weniger Job, als ein Geschenk. Vielleicht steht das bei der nahenden 50 und all den Katastrophen auf der Welt auch mehr im Fokus: der jetzige Moment. Ohne dramatisch werden zu wollen: Es kann auch alles schnell vorbei sein.
Neue Titel für „Nord Nord Mord“ – Oliver Wnuk wünscht sich „Feldmann rettet die Liebe“
RUHR24: Die Titel der Filme beginnen immer mit „Sievers und …“. Was wäre Ihre Idee für einen Titel mit „Feldmann und …“?
Oliver Wnuk: Feldmann hätte viele Ideen: „Feldmann rettet die Liebe“, „Feldmann rettet Ina“, „Feldmann weiß es einfach besser“. Aber aus meiner Sicht sind die Titel schon gut so.
RUHR24: Gibt es ein Thema, wie die Hypnose, dass Sie sich noch für „Nord Nord Mord“ wünschen würden?
Oliver Wnuk: Also die Schwierigkeit bei diesen Filmen ist es, eine gewisse Leichtigkeit herzustellen und trotzdem die Probleme und Fälle ernst zu nehmen. Diese Themen zu finden, da beißen sich viele begabte Menschen um uns herum die Zähne aus. Diese Tonalität zu treffen, ist wirklich nicht einfach.
RUHR24: Vielen Dank für das Gespräch!
Oliver Wnuk: Gerne!
„Nord Nord Mord“ im ZDF: „Sievers und der tiefe Schlaf“ wird im Mai ausgestrahlt
„Nord Nord Mord – Sievers und der tiefe Schlaf“ ist ab dem 3. Mai um 10 Uhr im Web und über die App des ZDF abrufbar. Die TV-Ausstrahlung mit Oliver Wnuk, Peter Brix und Julia Brendler folgt am 12. Mai um 20.15 Uhr.