Keine rassistische Attacke in Herne: Zeugen widersprechen Aussage des Opfers
Im Ruhrgebiet soll eine junge Mutter mit ihrem Baby auf dem Arm Opfer eines rassistischen Angriffs geworden sein. Doch der Fall stellt sich anders dar.
Update, Mittwoch (12. März), 12.10 Uhr: Nach Ermittlungen durch den Staatsschutz stellt sich der Fall in Herne anders dar, als von der 28-jährigen Frau zunächst geschildert. Unabhängige Augenzeuginnen hätten sich bei der Polizei gemeldet. Den Ablauf rekonstruieren die Beamten wie folgt:
Keine rassistische Attacke in Herne: Zeugen widersprechen Aussage des Opfers
„Die 28-jährige Hernerin war mit ihrem Baby im Park am Erlenweg unterwegs. Das Baby befand sich im Kinderwagen. Am Kinderwagen hatte die Hernerin die Leine eines Hundes festgemacht. Dieser hat so stark daran gezogen, dass der Kinderwagen samt Baby umfiel. Eine Zeugin hatte die Mutter dann unterstützt.“
Es habe laut der Zeugen keinen aggressiven Fahrradfahrer gegeben, der die Frau getreten oder ausländerfeindliche Parolen gerufen habe. Der Staatsschutz ermittelt nun, warum die Frau das Geschehen anders dargestellt hatte.
Erstmeldung, Dienstag (11. März), 11.33 Uhr: In Herne ist eine Mutter mit ihrem zwei Monate alten Baby auf dem Arm im Park am Erlenweg hinterrücks von einem Unbekannten attackiert worden. Der Mann trat die Frau, als diese gerade im Bereich des Ententeichs ihr Baby aus dem Kinderwagen nahm. Dabei äußerte der Radfahrer eine ausländerfeindliche Parole.
NRW: Mann tritt auf Mutter mit Baby ein und ruft ausländerfeindliche Parole
Die 28-jährige Mutter stürzte mit ihrem Kind. Der Säugling sei mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen und zur Überwachung in eine Kinderklinik gebracht worden, berichtete die Polizei.
Eine ältere Frau hatte der jungen Mutter nach dem Angriff aufgeholfen. Von zu Hause alarmierte das Opfer die Polizei (mehr News aus NRW bei RUHR24).
Die Polizei sucht nun Zeugen, die sich zum Tatzeitpunkt (Montagnachmittag, 10. März, 15 Uhr) im Park aufgehalten haben. Zum Radfahrer ist bislang nur bekannt, dass es sich um eine männliche Person mit einem T-Shirt mit Aufdruck gehandelt habe.