Opfer des tödlichen Bahn-Unfalls von Ubstadt-Weiher sind identifiziert
Drei Menschen sind bei der Bahn-Katastrophe in Ubstadt-Weiher in den Flammen gestorben. Nun gibt es traurige Gewissheit über die Identität der Opfer.
Jetzt gibt es traurige Gewissheit: Die Opfer des tödlichen Bahn-Unfalls in Ubstadt-Weiher sind identifiziert. Es handelt sich um die 59-jährige Fahrerin der Stadtbahn sowie um eine 39-jährige Frau und einen 19-jährigen Mann, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag mitteilten.
Beamte des Landeskriminalamtes ermittelten die Identität der Toten mittels eines DNA-Abgleichs. Optisch identifizierbar waren sie nach dem Brand nicht mehr.
Außerdem gibt es neue Informationen zu den Verletzten: Eine Person, die zunächst als leicht verletzt galt, begab sich laut Staatsanwaltschaft mittlerweile mit schwereren Verletzungen ins Krankenhaus.
Mehrere Millionen Euro Sachschaden bei Bahn-Unfall
Der Sachschaden wurde ebenfalls beziffert. Er beläuft sich laut Angaben der Staatsanwaltschaft auf mehrere Millionen Euro.
Zur Herkunft der Opfer äußerte sich die Staatsanwaltschaft auf Anfrage nicht. Nach BNN-Informationen stammt die getötete Stadtbahnfahrerin aus Kraichtal, während die 39-jährige Frau und der 19-jährige Mann aus Östringen kommen. Die 39-Jährige, Mutter von drei Kindern, stammt demnach aus dem Östringer Stadtteil Odenheim.
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Der Unfall ereignete sich am Dienstagnachmittag, als eine Stadtbahn und ein Tanklaster, beladen mit tonnenweise Heizöl, an einem unbeschrankten Bahnübergang im Ortsteil Zeutern kollidierten.
Beide Fahrzeuge fingen Feuer. Der Lkw-Fahrer wurde schwer verletzt in eine Spezialklinik eingeliefert, wo er sich laut Staatsanwaltschaft weiterhin befindet.
Die Tragödie hat die betroffenen Gemeinden sowie die gesamte Region erschüttert. Die Anteilnahme ist groß. Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) hat für die Familien der drei Opfer ein Spendenkonto eingerichtet.
Die Kommunen Kraichtal, Östringen und Ubstadt-Weiher rufen am Dienstag, 18. März, um 15 Uhr, laut einer Pressemitteilung zu einer gemeinsamen Schweigeminute auf. Auch beim Fußballspiel zwischen dem SV Zeutern und dem FV Ubstadt am Samstag soll es eine Schweigeminute geben.
Die Stadtbahn war auf dem Weg von Zeutern nach Odenheim, als es zu dem Unfall kam.
Ermittlungen zur Unfallursache laufen
Die Ermittlungen zur Ursache des Unfalls sind im Gange. Eine zentrale Frage ist, warum der Fahrer des Tanklastwagens über den schmalen Feldweg an einem unbeschrankten Bahnübergang fuhr. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen den Lkw-Fahrer.
Am Donnerstag und Freitag wurde die zerstörte Bahn geborgen. Ein Schwerlastkran hob das Wrack in drei Teilen von den Schienen, um es abzutransportieren. Die Trümmer werden von einer Entsorgungsfirma verschrottet.
Erst jetzt wird das volle Ausmaß der Schäden an der Unfallstelle sichtbar. In der kommenden Woche sollen die Reinigungsarbeiten im Gleisbett und auf der angrenzenden Ackerfläche beginnen, wo große Mengen Heizöl ausgelaufen sind.
Ein Gutachter wird das Ausmaß der Zerstörung und Verunreinigung bewerten. Bis die Strecke wieder für den Bahnverkehr freigegeben werden kann, wird es voraussichtlich noch einige Zeit dauern.