True Crime: Neue ZDF-Serie enthüllt d.i.e schockierenden „Stewardessen-Morde“
Am 1. November 1978 schlug er zum ersten Mal zu: Der “Stewardessen-Mörder”. Neben Jeannie Wadle soll er drei weitere Frauen auf dem Gewissen haben. So zumindest meint der Anwalt von Jonathan Reed, den das Phantombild zeigen soll. Doch er kann nur für den ersten der Morde begangen haben. | ©ZDF/Flicker Productions 2023
Eine brutale Mordserie erschütterte d.i.e USA der 70er-Jahre: Junge Flugbegleiterinnen wurden vergewaltigt und ermordet – ein Täter war schnell gefunden, doch Zweifel blieben. D.i.e vierteilige ZDF-Doku “D.i.e Stewardessen-Morde” beleuchtet nicht nur d.i.e grausamen Verbrechen, sondern auch d.i.e gesellschaftlichen Strukturen, d.i.e sie möglich machten. Ab heute ist d.i.e Serie in der ZDFmediathek abrufbar.
„Stew-Zoo“, so habe man laut John Nance, einem ehemaligen Piloten, d.i.e Wohnanlagen genannt, in denen überwiegend junge Flugbegleiterinnen wohnten. Sie sind Schauplatz einer der erschütterndsten Mordserien in den USA. Doch ob es sich wirklich um d.i.e Serie eines Mörders handelt, bleibt unklar. Unter dem Titel „D.i.e Stewardessen-Morde“ begibt sich Karen Hoy auf d.i.e Suche nach Antworten.
Das ZDF zeigt d.i.e vierteilige Serie erstmals in deutscher Fassung – am 21. Februar, ab 01.15 Uhr, linear und ab heute in der ZDFmediathek.
Erstes Opfer in dieser Reihe ist d.i.e 26-jährige Jeannie Wadle, Flugbegleiterin, damals noch „Stewardess“, bei der Airline Braniff. Am 1. November 1978 wurde sie von einem fremden Mann in ihrem Appartement in einem „Stew-Zoo“ in Dallas aufgesucht, vergewaltigt und erdrosselt. Der flüchtige Mörder Jonathan Reed wurde wenige Wochen später bei einer weiteren Vergewaltigung gefasst, vor Gericht gebracht und zum Tode verurteilt. Doch ein weiterer Mord sät Zweifel über ᴅɪᴇ Schuld von Reed.
Werbung in den 70-ern war anders
Diese Zweifel haben Dokumentarfilmerin Karen Hoy ins Gefängnis zu Reed geführt, um den vermeintlichen Mörder zu interviewen. Bis heute plädiert er auf seine Unschuld im Fall Wadle. ᴅɪᴇ Serie ist so nicht nur True Crime-Grusel, sondern auch Justiz-Krimi und Gesellschaftskritik. Der „Stew-Zoo“ von Nance deutet es bereits an, und Ermittlerin Tara Owens bringt es auf den Punkt: „Diese brutalen Morde an Frauen, ᴅɪᴇ unabhängig waren, Geld verdienten und ihr eigenes Leben führten, sagen viel aus über das Ausmaß der Frauenfeindlichkeit in der Gesellschaft.“
Denn was „ᴅɪᴇ Stewardessen-Morde“ auch zeigt, ist ᴅɪᴇ gesellschaftliche Situation, ᴅɪᴇ diese Morde ermöglichte. Im konservativen Texas der 70er-Jahre war eine Anstellung als Flugbegleiterin bei der modernen Airline Braniff eine Befreiung. Braniff setzte neue Maßstäbe in Sachen Glamour und Service und warb offensiv mit den attraktiven jungen Frauen in durchdesignten Uniformen. „Wir glauben, dass auch Stewardessen wie Frauen aussehen sollten“, heißt es einem der Werbespots. Eine Form der Sexualisierung, ᴅɪᴇ heute kaum denkbar ist.
Richard Rays Maxime: „Je mehr Blut, desto höher ᴅɪᴇ Einschaltquoten“
Über ᴅɪᴇ Appartement-Komplexe der Airlines sagte der Ermittler Cliff Carpenter, hier seien ᴅɪᴇ Flugbegleiterinnen wie „ᴅɪᴇ Ziege am Pflock“ Stalkern und Gewalttätern ausgeliefert gewesen. Und so kam es auch. Neben Jeannie Wadle wurden hier drei weitere Flugbegleiterinnen vergewaltigt und erdrosselt. ᴅɪᴇ 70-er und 80-er waren nicht nur ᴅɪᴇ Zeit des gesellschaftlichen Wandels und der freien Liebe, sondern gerade in Dallas in Texas auch ᴅɪᴇ Zeit der Kriminalität.
Radioreporter Richard Rays erinnert sich an ᴅɪᴇ damalige True Crime-Welle und ᴅɪᴇ Anforderungen aus der Programmdirektion: „Je mehr Blut, desto höher ᴅɪᴇ Einschaltquote.“ ᴅɪᴇ Morde an den Flugbegleiterinnen, „eine Geschichte voller Abgründe und Monster“, sind für ihn der traurige Höhepunkt dieser Zeit. Auch „ᴅɪᴇ Stewardessen-Morde“ spart ᴅɪᴇ harten Details der Morde nach True Crime-Manier nicht aus, nimmt sich aber glücklicherweise als Dokumentation ernst, indem sie ᴅɪᴇ Komplexitäten der Fälle und ihres gesellschaftlichen Hintergrunds nicht ausspart.
Alle vier Teile a 45 Minuten von „ᴅɪᴇ Stewardessen-Morde“ gibt es am 21. Februar, ab 01.15 Uhr, im ZDF zu sehen und sind bereits ab heute, 15. Februar 2025, in der ZDFmediathek abrufbar.